Malé, das Herz der Malediven
Die kleinste Hauptstadt der Welt fasziniert mit einer Mischung aus Tradition und westlicher Moderne und sollte bei der Hochzeitsreise auf die Malediven nicht ausgelassen werden. Nur rund 2,5 Quadratkilometer misst die Hauptstadt des Landes und vereint doch alle Ämter, Banken, Schulen und auf einer separaten Insel den internationalen Flughafen als Tor zu Außenwelt.
Da für Touristen nur etwa 87 der zahlreichen Inseln zugänglich sind, hat man auf Malé die einmalige Gelegenheit Land und Leute besser kennen zu lernen. Weil die Republik inzwischen vom Tourismus lebt, findet man nur noch selten die ursprünglichen Berufe. Doch rund um den entzückenden Hafen trifft man auf Fischer, die ihre Dhonis oder Bathellis voll mit Frisch- und Trockenfisch beladen haben.
Bei den Flitterwochen auf den Malediven sollte man außerdem einen der Lebensmittelmärkte besuchen. In der Fischhalle oder auf dem Fruchtmarkt kann man nicht nur munteres Handeln und Feilschen beobachten, sondern auch allerlei exotische Genüsse entdecken.
Ein gelungener Abschluss des Besuchs von Malé, ist ein Abstecher in eines der Teehäuser, die sich an der Hauptstraße aneinander reihen. Mit dem Tee wird oft ein Teller mit teilweise recht scharfen Snacks gereicht. Hier erkennt man, dass die maledivische Küche stark von der indischen beeinflusst ist.
Essen & Trinken
Der Hauptbestandteil der Gerichte auf den Malediven ist „Mas“ (Fisch) und auch sonst ist die Küche eher bodenständig als originell. Ein traditionelles Gericht ist „Garudiya“, eine Fischsuppe aus verschiedenen, in Stücke geschnittenen, Fischsorten, die mit Zitrone beträufelt und mit Zwiebeln in Salzwasser gekocht werden. Dazu wird oft das typisch maledivische Fladenbrot, Roschi, serviert.
Da die Regierung die islamische Bevölkerung des Landes vor den Einflüssen des Tourismus schützen möchte, werden alkoholische Getränke nur auf den Hotelinseln serviert. Auch deswegen ist Tee zum Nationalgetränk der Malediven geworden.
Die maledivische Mentalität
Trotz des strengen Glaubens sind die Einheimischen Touristen gegenüber offen, vertrauensvoll und interessiert, gleichzeitig jedoch auch zurückhaltend. Sie helfen gern und ihre Fröhlichkeit wirkt regelrecht ansteckend. Bei den islamischen Festen bleiben sie dennoch lieber unter sich, weswegen Urlauber selten die Gelegenheit haben die Bräuche der Malediven kennen zu lernen.
Jinnis, Fandithas & Hakeems
Der Einfluss verschiedener Kulturen und daraus gewonnener Erfahrungen, zeigt sich auch in der Heilkunde der Malediver. Auf den Inseln wird, auch bei ernsten Erkrankungen, zunächst der örtliche Heilkundige, Hakeem, zu Rate gezogen. Dieser wendet das Wissen vieler Völker aus Indien, Sri Lanka, Arabien, Persien und Afrika an. Heutzutage werden diese traditionellen Verfahren in Kombination mit westlichen Heilmethoden angewendet.
Aus der Zeit der Bekehrung zum Islam haben sich bis heute Elemente aus dem hinduistischen und buddhistischen Glauben erhalten. So werden noch heute bei Problemen aller Art Fandithas befragt. Diese machen sich die Kräfte der Jinnis zu Nutze, um zu helfen.